Tagebuch

Kennt jemand Xiba in Usbekistan? Vermutlich nicht und das ist schade! Also fast.

Denn vier Reisebusse waren da, und haben ihre Insassen als Touristen in die Weltkulturerbe-Stadt ausgespuckt. Mit all den Nebenerscheinungen wie Gaststätten und Tand an den relevanten Stätten.

 

 

 

„Egal wo man hingeht – überall sind diese Italiener“ meinen Giulio und Pepe („unsere“ Italiener) als wireiner Reisegruppe ihrer Landsleute begegnen.

 

 

 

Aber wenn man ein bisschen in die noch nicht vollständig renovierten Nebenstraßen der 2500 Jahre alten Stadt geht ist es wirklich toll. Gut, dass wir auf den Wirt unseres Hostels gehört haben und in die Altstadt wenigsten mal reingeschaut haben.

Paul und Pepe gehen mit unserem Wirt Autoversicherungen machen. Ich spiele mit Giulio – Quarto. Was sonst. Der Junge ist echt gut.

Gegen 14.00 Uhr machen Paul und ich uns wieder auf den Weg nach Buchara. Die beiden Anderen bleiben noch – sie müssen erst noch Ihre Sponsoren glücklich machen und ein paar Facebook-Posts losschicken.

Ein freundlicher Passant schreibt uns auf, wie wir am schnellsten nach Buchara kommen. Zu dumm, dass nur die erste Stadt angeschrieben ist. Irgendwo sind wir dann wohl mal wieder falsch abgebogen – oder auch nicht abgebogen. Weitere Nachfragen ergeben aber fast immer ein Nicken und Deuten „da lang nach Buchara“.

Eigentlich wollten wir ja auf schnellstem Weg zur angeblich hervorragenden Schnellstraße, aber es führen offensichtlich mehrere Wege dahin. Auch nicht so schnelle. Zum Beispiel der Unsere.

Aus „Gut“ wurde „leidlich“, wurde „Schlecht“ wurde „ … “. So etwas von „Straße“ hatten wir bisher noch nicht erlebt. Da wird der Flickenteppich aus Armenien regelrecht zur Autobahn.

Und der Panda mutierte zum Tanzbären. Rauf – Runter – Vollbremsung – langsam nach ganz links – zwei mal rumpeln – ganz nach rechts – halt doch in die Mitte – Vollbremsung. So torkeln wir zum Teil im ersten Gang durch die Kraterlandschaft. Über eine Eisenbahnbrücke, die abwechselnd auch von Autos überwunden werden darf. Die nächste Brücke ist gesperrt. Umleitung. Weitertanzen / - torkeln.

Aber irgendwann ist das auch überwunden und wir erreichen die Schnellstraße. Und was sehen wir? Eine echte Schnellstraße. Zwei Spuren in jede Richtung und ein Belag aus wunderbar glattem Beton. Wer hätte das gedacht?

Und auf dieser Schnellstraße, ungefähr 220 km vor Buchara durchbricht unser Panda die 100 000 km Schallgrenze. Ein historischer Augenblick. (Bitte erheben sie sich..... Danke! Sie dürfen sich wieder setzen).

 

Etwa 100 km vor Buchara wird aus der Zweispurigen erst eine Einspurige und dann eine usbekische Schnellstraße. Dann nur noch eine Straße. Eine unsbekische! Die Sonne geht unter und es wir langsam dunkel – Sch....lecht !

Die entgegenkommenden Fahrzeuge blenden furchtbar durch ihr ständiges Herumgeschaukel und die Löcher in der Straße sind sehr schlecht zu sehen. Die Räder müssen ein paar echte Volltreffer einstecken. Anhalten. Mist – Felgen verdengelt, wir verlieren Luft. Also wieder einmal Hammer auspacken und drauf. (Morgen müssen wir uns einen neuen kleinen Hammer kaufen, von unserem Zimmermannshammer sind schon ein paar Ecken abgesplittert.)

Elektrische Luftpumpe ausgepackt (was sind wir doch dekadent) und aufgepumpt. Beim 2. Reifen geht die Warnblinkleuchte aus. Sicherung durch. Offensichtlich hängt der Zigarettenanzünder auch damit drauf.

Aber wir haben ja noch eine Sicherung und eine Warnlampe und dann haut das hin.

Apropos Warnlampe. Tank ist mal wieder fast leer. Aber wir haben ja noch unseren Reservekanister – sehr beruhigend. Das reicht bis Buchara und da müssen wir dann einen Schwarzmarkthändler finden. Den Benzin ist auf den Tankstellen praktisch nicht zu bekommen, hat unser Hostel-Wirt erklärt. Fast alle Fahren hier Erdgas. Das braucht Usbekistan nicht kaufen.

Da ist eine Tankstelle. Wir fahren raus, damit wir beim Umfüllen der Kanisters wenigstens Licht haben. Und wer steht an der Zapfsäule und zapft? Ein Team aus Holland.

Zuerst hatte der Tankwart behauptet keinen Sprit zu haben. Also sind die Jungs in den Laden und wollten ein paar Getränke kaufen. Und wie sie wieder rauskommen, steht ein Einheimischer da und tankt.

Und jetzt kommen wir und sehen die Anderen tanken. Da kommt er jetzt nicht aus und wir haben einen vollen Tank. Ganz offiziell und vermutlich nicht gepanscht. So ein Dusel.

Wir zockeln weiter und finden in Buchara ein kleines Hotel. Wieder mit Internet :)