Tagebuch

Alles ist patschnass, als wir in der Früh aufstehen und unsere Sachen zusammenpacken. Der ältere der beiden Mongolen, die uns gestern Abend besucht haben schaut nochmal vorbei – heute auf dem Motorrad, nicht mit Pferd. Vielleicht wollte er uns zeigen, dass er auch so was Tolles hat.

Gegen 11.00 Uhr meldet sich der Hunger. Da drüben – das sieht wie ein Gasthaus aus. Also rein. Englisch spricht niemand, aber es hängt eine große Speisekarte an der Wand.

Auf mongolisch. Wir schauen sie uns an und deuten dann willkürlich auf zwei Gerichte aus dem oberen Drittel. Dann sind wir gespannt was kommt. Außerdem nehmen wir beide ein Glas mit einer bräunlichen, durchsichtigen Flüssigkeit und braunen Kügelchen am Boden.

Das Getränk stellt sich als in Wasser eingeweichte Rosinen heraus und zu Essen bekommt jeder eine Suppe. Paul im Prinzip die gleiche wie gestern, ich eine Milchsuppe mit Reis und Fleischstückchen (vermutlich Schaf). Ein bissl gewöhnungsbedürftig, aber gar nicht so schlecht.

Kurz vor Ulaanbataar überholen uns zwei Rallyautos, die wir bald darauf am Straßenrand stehen sehen. Wir halten auch. Und wer macht die Tür auf ? Al und Archie, die wir in Kasachstan getroffen hatten, und die sich in Almaty auf die Suche nach einem neuen Getriebe gemacht hatten. Sie haben auch eines gefunden. Leider zu einem anderen Motor gehörend. Also haben sie es mit einem Mechaniker zusammen zerlegt, und die defekten Teile Ihres Getriebes gegen die entsprechenden des „Neuen“ ausgetauscht. Auf dem 250 km „offroad“-Teil in der Mongolei ist ihnen dann noch irgendetwas an der Achse gebrochen. Aber sie hatten wieder Glück: ein Mechaniker, den die Adventurists aus diesem Grund hier auf Streife schicken, konnte ihnen soweit helfen, dass sie weiterfahren konnten. Tja, wären sie halt mit einem Panda gefahren ....

In Ulaanbataar gibt es außer einigen Museen und dem Gaudan-Kloster eigentlich nichts anzuschauen. Einfach eine Großstadt – mit viel Stau.

Und die Mongolen machen das einfach nicht so geschmeidig wie die Iraner. Da ist jeder stur wie ein Panzer und jeden Spurwechsel, jedes Einscheren muss man sich mit der Brechstange erkämpfen. Macht keinen Spaß – erst recht nicht 3 Stunden lang.

Aber das Kloster mit seiner geschätzt 20-25 m hohen goldenen Statue war echt interessant. Nur Postkarten gibt es hier nicht – schade.

Nachdem wir uns endlich auf die richtige Ausfallstraße gestaut haben, ist es schon fast 17.00 Uhr. Und noch 350 km bis zur Grenze.

Zelten oder fahren?

Es beginnt zu regnen – das erleichtert uns die Entscheidung. Und die Straße verbessert sich von „Naja“ zu „ ganz brauchbar“. Außerdem waren die Grenzübergänge bei Nacht immer noch die Entspanntesten. Alles spricht also für „Weiterfahren“.

Also fahren wir.

Eine halbe Stunde vor Mitternacht sind wir an der mongolischen Grenze. Eine dreiviertel Stunde später an der Russischen. Die zieht sich aber und so ist es 2.30 Morgens, als wir nach einem Hotel suchen. Aber niemand will uns Herberge geben :(

Also doch zelten!

Wie weit ist es eigentlich noch bis Ulan Ude? 220 km. Nur 220 km ???? Also von mir aus könnten wir auch...

Auch wenn es nicht so schnell geht wie erhofft, finden wir doch um 6.30 Uhr diesen coolen Parkplatz:

 

GESCHAFFT !!!!

Zum Sonnenaufgang ist Paul aufgewacht – ich ein bisschen später – und so gegen 7.30 Uhr waren wir schon unterwegs. Vorher hatten wir noch Besuch von eine Ziegenherde, die quasi durch unser Lager gelatscht ist.

Weiter geht es mit dem Rest der 250 km langen „Offroad“ Strecke bis Bayanhongor.

Die Schaumstoffstoßdämpfer funktionieren erstaunlich gut. Es ist ein ganz anderes Fahren als gestern.

Gegen Mittag sehen wir die ersten Vorboten der Asphaltstrecke: eine Baustelle. 50 km lang! Hier wird die neue Trasse gebaut, was auch dringend nötig ist. Nicht nur, dass alle (auch LKW und Überlandbusse) hier auf diesen Holperpisten dahinrumpeln. Es ist auch erschreckend, wie viel der sowieso schon mageren Vegetation durch die immer neuen Streckenvariationen zerstört wird. Aber durch Wind und Wasser werden die vorhandenen Routen einfach unbefahrbar.

Später, als wir auf der befestigten Strecke unterwegs sind sieht man jedoch, dass sich die Natur die nun nicht mehr benötigten Flächen langsam wieder zurück holt.

Aber soweit sind wir noch lange nicht. Paul ist gerade wieder mit Fahren dran. Und wir sind immer noch im Baustellenbereich. Befahrbar ist die neue Trasse allerdings noch nicht und so suchen wir uns unseren Weg aus einer Unzahl an vorhandenen Pisten aus. Die laufen kreuz und quer, machen weite Bögen von der Baustelle weg und wieder hin. Mehrmals müssen wir umkehren, weil wir statt einer „Alternativroute“ eine Abzweigung erwischt haben (wie uns das GPS auf Nachfrage verrät) denn Straßenschilder sind hier praktisch unbekannt. Nur im direkten Bereich der Baustelle gibt es gelegentlich einen Blauen Pfeil oder ein Sperrschild. An so einer Stelle ist es auch, als Paul die Containace verliert: nur blaue Pfeile, die auf gesperrte Abschnitte oder eine falsche Straße zeigen. Nach dreimaligem Wenden, praktisch an der gleichen Stelle, umkurvt er einfach einen großen Erdhaufen und fährt auf der Baustellentrasse weiter.

Irgendwann sehen wir weit links von uns dann ein anderes Fahrzeug, das in unsere Richtung fährt und so haben wir wieder eine Orientierung.

Aber irgendwann ist auch das geschafft und der Asphalt beginnt. Mit Bodenwellen und Schlaglöchern.

Hm – das Teilstück scheint schon ein älteres zu sein. Ab und zu kommen Abschnitte die offensichtlich renoviert wurden, dann aber geht wieder ohne Vorwarnung in die Kraterlandschaft. Manchmal auch nur einige wenige Schlaglöcher, aber wehe wenn man eines übersieht.

Auch die Dämpfung der Isomatte ist inzwischen dahin. Da steht heute nochmal ein Bastelabend an.

Wir finden kurz von Sonnenuntergang auch ein nettes Plätzchen etwas abseits der Straße mit wunderbar duftenden Kräutern. Das Zelt steht schon und wir vertilgen gerade etwas Dosenwurst, Brot und Kartoffelsalat, da nähern sich uns zwei Mongolen. Einer auf dem Pferd und einer auf dem Motorrad.

Wir begrüßen uns. Tja und nun? Was sagt man, wenn man keine gemeinsame Sprache spricht.„Dürfen wir ein Foto machen?“ Dürfen wir. Wir drucken´s auch gleich zweimal aus und schenken es Ihnen. Große Freude. Und nun? „Wollt ihr etwas von unserer Wurst probieren?“ Wollen Sie. Der Jüngere (mit dem Motorrad) bewundert unsere Bambusstecken. Er bekommt einen. Findet er ganz toll. Und auch die Scheinwerfer am Auto will er sehen. Findet er beeindruckend. Sie zeigen uns die duftenden Kräuter. Kann man auch essen – aromatisch und leicht bitter.

Wir setzen uns, sie auch. Wir bieten ihnen etwas zu essen an, sie wollen aber nicht. Also essen wir weiter. Irgendwann deutet mir der Jüngere, ob er nicht doch ein Stück Brot mit Kartoffelsalat darauf haben kann. Er is(s)t begeistert. Da will auch der Ältere. Auch ihm schmeckt´s. Und so wird es ein nettes Abendessen zu viert mit wenigen Worten und viel Gestikulieren. Und als die Beiden dann irgendwann aufbrechen, geben wir jedem noch eine Dose Töpfers Kartoffelsalat aus Bayern mit.

Dann findet der Bastelabend halt im Stirnlampenschein statt. Und dabei stellen wir fest, warum unsere Handbremse nicht mehr richtig funktioniert: Der Bolzen, der das Seil an der Bremstrommel befestigen soll, hat sich aus dem Staub gemacht. Aber wir haben ja noch ein Stückchen Draht...

Wir kommen flott voran, dank einer fast neuer Straße und heftigem Rückenwind. Fast zu flott, denn bei manchen Bodenwellen federt die Hinterachse so stark ein, dass der Reifen am Radkasten streift - und das riecht man sogar!

Da hilft erst mal nur Gas wegnehmen. Schade.

Abzweigung: geradeaus geht es nach Altay und links geht es nach Altay.

Da fällt mir ein, ich hatte mal in einem Blog gelesen, dass jemand zum 250 km zum falschen Altay gefahren ist. Vollbremsung und erstmal Karte raus. Tatsächlich – es gibt zwei Altay.

Kurz nach 13.00 Uhr haben wir die 430 km zum Richtigen zurückgelegt. Wir tanken und sehen an der Straße so etwas wie eine Gastwirtschaft. Viele Mongolen kommen heraus. Sollen wir es riskieren und etwas zu Essen bestellen?

O.K. Wir deuten der Wirtin: „Essen“. Sie sagt „Soup“. Wir deuten auf die Reste des Nudelgerichts auf den Tellern der gegangenen Gäste. „Das hätten wir gerne“. Sie schüttelt den Kopf „Soup“. Na gut, dann eben Suppe.

Die ist aber erstens lecker, zweitens gehaltvoll (viel Fleisch, Gemüse und kleine Nudeltaschen) und drittes viel. Wir sind echt pappsatt als wir unsere Schüsseln leer gelöffelt haben. Dazu gibt es noch Milchtee und 4 kleine Stücke Schmalzgebäck. Mompf!

Weiter geht’s.

Doch es kommt wie es kommen muss. Ein großer Erdhaufen auf der Straße verkündet: Ende der Fahnenstange erreicht – jetzt geht es in die Pampa.

Und offenbar führen nicht nur viele Wege nach Rom, sondern auch nach Bayanhongor.

Wir versuchen uns den am wenigsten Holperigen herauszusuchen, aber das ist nur bedingt von Erfolg gekrönt. Alles Waschbrettpisten. Da ist in gleichmäßigen Abständen eine kleine Bodenwelle nach der Anderen. Fährt man schnell darüber, rüttelt und rattert und schüttelt sich der Panda, dass alles dröhnt und er fast nicht mehr steuerbar ist. Es schüttelt einem fast die Plomben aus den Zähnen und die Kekse zerkrümeln in der Hand.

Fährt man langsam, fällt das Auto von einem Loch ins andere und wir hüpfen fast von den Sitzen.

Auch nicht gut. Nimmt man eine Alternativroute (sofern vorhanden) muss man höllisch auf Bodenwellen und dicke oder / und spitze Steine aufpassen.

Kaum vorstellbar, dass das eine der Hauptstraßen des Landes ist.

Da wir nicht ganz sicher sind ob unsere Richtung denn stimmt, fragen wir einen Mongolen, der (wohl mit seiner Familie) gerade ein Päuschen am Wegesrand macht: „Is this the way to Ulaanbataar?“ „Klar, da seid ihr genau richtig“ entgegnet er in perfektem Deutsch. Er lebt mit seiner Familie seit vielen Jahren in Berlin und verkauft in Deutschland mongolische Produkte. Und im Herbst ist er auf der „Heim- und Handwerk“ in München. Sachen gibt’s.

Er meint es sind noch 200 km durchs Gelände und dann ist bis Ulaanbataar alles asphaltiert.

Na da bin ich mal gespannt.

Jedenfalls ist heute nochmal zelten angesagt. Während Pauli den Reis köchelt zerschneide ich eine unserer Isomatten – die wir sowieso nicht brauchen – und mache mit Klebeband kleine Polster, die wir in die Hinterachsfedern des Panda hinein fummeln. Hoffentlich schlägt der Kleine dann nicht mehr ganz so stark durch.

 

 

 

 

 

Und dann haben wir heute auch noch echt krassen Sternenhimmel (die letzten Nächte war es immer bedeckt). Dazu kommt, dass außer dem Rauschen des Windes in den Ohren absolut nichts zu hören ist. Supr!

So hatte ich das mir in der Mongolei nicht vorgestellt: neuer, glatter Asphalt. Der Pauli ist ganz zufrieden, mir ist es fast zu langweilig. „Das kann ich auch Zuhause haben“ denke ich mir – ganz, ganz leise.

Wohl nicht leise genug, denn bald darauf ist es vorbei mit der Herrlichkeit: ein großer Haufen Erde auf der Straße bedeutet wohl „hier geht es nicht mehr weiter“. Also gut, dann nehmen wir eben eine der vielen Pisten, die hier von der Straße abgehen. Da heißt es ständig auf der Hut sein nach Bodenwellen, tiefem Sand, Waschbrett, losem Schotter und großen Steinbrocken auf oder neben der Piste. Ständig wechseln wir von Einer zur Anderen um einigermaßen voran zu kommen. Damit wir in den ganzen Gewirr von Wegen nicht die Orientierung verlieren, halten wir uns an die Stromleitung, die uns schon die ganze Zeit begleitet hat. Eine Stromleitung führt immer zu einer Ortschaft.

Nur leider nicht in die, in die wir wollten. Irgendwo ist wohl der richtige Weg links weggegangen. Aber Schilder oder Wegweiser gibt es hier nicht.

Wir müssen wieder zurückfahren, deuten uns die Einheimischen. Kein Weg führt von hier nach Chovd. Supi – etwa 35 km über Stock und Stein. Und kurz vor dem Dorf hat uns ein solcher Stein unseren Vorderreifen gekillt. Voll in die Seite gebohrt. Keine Chance zu flicken. Außerdem regnet es seit Stunden so leicht vor sich hin, damit alles schön schmierig wird. Aber hilft alles nichts, da müssen wir durch.

 

Ein paar Kilometer vor wir wieder auf dem richtigen Weg sind passiert es dann. Es läuft an sich wirklich gut, doch plötzlich 2-3 tiefe Bodenwellen. Der Panda taucht voll ein und nach der Zweiten Welle liegt der komplette Dachträger auf der Motorhaube. Sch...!!!!

Wir brauchen mindestens 20 Minuten um die verbogenen Teile wieder so zurecht zu biegen, dass der Träger wieder auf dem Dach sitzt. Und eine PET Flasche um die entstandenen „Freiräume“ zu schließen. Aber er hält, und außer ein paar ordentlichen Kratzern am Dach und auf der Motorhaube ist nichts Schlimmeres passiert.

Aber auch auf der richtigen Route (die wir jetzt ganz unsportlich hin und wieder mit dem GPS kontrollieren), wird es nicht wirklich besser. Da die Straße wegen der Kompletterneuerung gesperrt bleibt, suchen wir uns in dem Gewirr der Umgehungswege unseren Kurs. Das gleiche Chaos, wie oben beschrieben. Und bei einem dicken Stein ist der nächste Reifen fällig. Die Felge ist so verbogen, dass schön langsam die Luft ausgeht. Unser zweiter Reservereifen – der auf dem Dach – muss ran.

Es zieht sich. Eigentlich müssten wir schon längst in Chovd sein. Aber in dem Durcheinander von mehr oder weniger schlechten Pisten kommt man kaum voran.

Kurz vor Chovd ramme ich den Panda nochmal ordentlich auf einen fetten Stein im Weg. Gott sei Dank hat es nur den Auspuff etwas höher gelegt. Wir haben schon das Schlimmste befürchtet.

Heute ist definitiv nicht mein Tag.

In Chovd angekommen – ja, wir haben es tatsächlich noch geschafft – sehen wir zuerst das (aufgebockte !) „Highland“Auto der Schotten vor einer Jurte stehen,

sehen ein österreichisches Team uns entgegenkommen (die suchen einen Platz zum Zelten) und im Supermarkt treffen wir auf eine Gruppe Studenten aus Weihenstephan auf Exkursion.

Der Tag endet dann doch (fast) versöhnlich mit ein paar Kilometern Asphalt und Sternenhimmel.

Und der Reißverschluss meiner Jacke hat den Dienst quittiert – wie gesagt, nicht mein Tag.

Alles ist nass vom Tau, als wir das Lager am Morgen abbrechen. Aber die Sonne scheint und die Straße ist weiterhin super. Sie schlängelt sich zwischen den bewaldeten Bergen am Fluss entlang – wunderschön. Auch der Tourismus lässt merklich nach und wir kommen flott voran.

„Da gibt es Kaffee“ - und runter von der Straße. „Zwei (2 Finger hochgehalten) Kaffee“ - versteht eigentlich jeder. Nur wir verstehen die Antwort des Wirtes nicht – hm.

„Perhaps I can translate“ bietet sich der andere Gast im Cafe zu übersetzen an. Der Wirt will wissen welchen Kaffee wir wollen. Na so was – in der Regel gibt es Nescafe (oder - Tee). Aber hier steht eine ganz moderne Pad-Kaffeemaschine und wir haben die Wahl aus 4 verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Der Gast (Artemej) bietet uns an, uns zu ihm und seiner Begleiterin (Diana) an den Tisch zu setzen.

Die Beiden stammen ursprünglich aus Jakutien wohnen aber seit kurzem in Novosibirsk und sind auf dem Weg in die Mongolei um da ein paar Tage zu verbringen.

Wir beschließen zusammen zur Grenze zu fahren. Vorher gibt es aber noch Fotoshooting mit dem Panda.

Plötzlich hat Artemej etwas in der Hand. „Das ist ein jakutischer Schutzzauber für Reisende. Diana hat ihn seit 7 Jahren und es ist alles gut gegangen. Sie möchte ihn euch schenken“. Was sagt man dazu ??

Wir fahren los, halten an einem Aussichtspunkt und beim Tanken und kommen irgendwann an die Grenze. Diana und Artemej sind etwas früher dran, haben nicht so viel Zeug zum Kontrollieren und sie sind weg, ohne dass wir uns verabschieden konnten.

Die russischen Grenzer nehmen es sehr genau. So viel mussten wir noch nie auspacken. Ich darf nicht mal helfen, denn ich bin ja nur „Passenger“ (Beifahrer), Pauli ist „Driver“ (Fahrer / Eigentümer). Erst als alles ausgepackt und kontrolliert ist, darf ich hin und beim Einpacken helfen.

Die Mongolen nehmen es nicht so genau, dafür sagt uns aber auch keiner wo wir als nächstes hingehen sollen.

Irgendwie haben wir aber dann doch hoffentlich alle Stempel und Papiere zusammen und fahren durch den Schlagbaum. Schon kommen die Ersten um Versicherungen zu verkaufen und einer quatscht mich auf englisch an und will und in sein „Hotel“ abschleppen. Nein Danke!

Auch einige Kinder wollen uns aufhalten, wohl um zu betteln.

Nach einigen hundert Metern steht ein weißes Auto am Straßenrand: Diana und Artemej warten auf uns um sich von uns zu verabschieden. „Ihr habt vom Altai noch fast nichts gesehen. Es ist si wunderschön. Wenn ihr wollt kommt ihr nächstes Jahr nach Irkutsk und ich organisiere etwas“ bietet uns Artemej an. Nächstes Jahr sicher nicht, aber wer weiß …. Jedenfalls sind wir total gerührt, so nett!

In der Mongolei geht es gleich richtig mit Schlaglochpiste und Waschbrett los. Aber wir sehen, dass viele andere Fahrzeuge „alternative Routen“ wählen und fahren auch auf Trampelpfaden quer durch die Pampa. Geht zwar nicht wirklich schneller, ist aber deutlich angenehmer zu fahren.

Es dämmert, als wir uns von der inzwischen asphaltierten Straße verabschieden, um in der Nähe eines Sees unser Zelt aufzuschlagen.

Wir verputzen den kasachischen Räucherfisch mit bayerischem Kartoffelsalat und russischem Bier. Danach noch ein Stück kasachische Honigmelone. Geht´s uns gut.

Leider müssen wir aber feststellen, dass das Gerüttel das Schoß unserer Heckklappe zerlegt hat. Da müssen wir uns noch etwas einfallen lassen.